Weniger Elterntaxis vor den Schulen

Mehr Dialogdisplays anschaffen

Das Umfeld in den Blick nehmen

Maßnahmen zur Schulwegsicherung

Flyer zur Schulwegsicherheit

“Wir müssen alles unternehmen, um unsere Kinder im Straßenverkehr zu schützen und sie nicht gefährlichen Situationen auszusetzen.”

Foto: Schulkind

Ein wichtiges Thema, gerade auch hier in Charlottenburg-Wilmersdorf, ist die Schulwegsicherheit. Nicht nur, wenn man Kinder hat, ist das wohl eines der wichtigsten Anliegen in der Verkehrspolitik.

Denn Kinder sind besonders gefährdet, da sie allein durch ihre Größe von vielen Verkehrsteilnehmern nicht oder erst zu spät wahrgenommen werden.

Weniger Elterntaxis vor den Schulen

Häufig entstehen Verkehrsprobleme an Schulen durch den Bring- und Abholdienst der Eltern.

Was sind Elterntaxis? Mit Elterntaxis wird der Umstand beschrieben, wenn Kinder und Jugendliche durch ihre Eltern mit dem Auto bis direkt vor die Tür – in dem Fall bis vor die Schule – gefahren werden. Viele Eltern tun dies, weil sie die Gewissheit haben wollen, dass ihr Kind sicher an der Schule ankommt. Die genaue Motivation dahinter kann vielfältig sein (z. B. Verkehr, „Nicht-Loslassen-Können“).

Das Problem dabei ist, dass durch den Bringedienst noch mehr Verkehr vor der Schule und damit auch schwierige Situationen entstehen. Denn durch die vielen Autos zu den Unterrichtsbeginn und Unterrichtsende kommt es nicht selten zu blockierten Fahrspuren, unübersichtlichen Überquerungen, gefährlichen Fahrmanövern oder zwischen den Autos laufenden Kindern, die plötzlich auf die Fahrbahn treten.

Nicht alle persönlichen Gründe kann man ausräumen, aber Ziel der Schulwegsicherung muss es sein, dass der Weg zur Schule so sicher ist, dass die Eltern das Gefühl haben, Ihre Kinder nicht mehr mit dem Auto bringen zu müssen. Zudem kann dadurch die Selbstständigkeit der Kinder gestärkt werden.

Mehr Dialogdisplays anschaffen

Die Displays sind wichtig, um bei Autofahrern Aufmerksamkeit zu schaffen und für Rücksicht und eine angemessene Geschwindigkeit zu werben.

Dialogdisplays sind Geschwindigkeitsanzeigen, die am Straßenrand stehen und Autofahrer eine Rückmeldung zu ihrer Fahrweise geben: Überschreiten sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht, so erhalten sie ein positives Feedback, fahren sie zu schnell, werden sie angemahnt sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten.
Die Erfahrungen mit den Dialogdisplays sind durchweg positiv. In Tests sank das Durchschnittstempo der Autos spürbar und dauerhaft.

In der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich die SPD-Fraktion und ich uns  in der aktuellen Wahlperiode dafür eingesetzt, dass mehr Dialogdisplays angeschafft und im Schulumfeld aufgestellt werden. Leider muss man festhalten, dass es bislang sowohl durch den zuständigen Bezirksstadtrat als auch durch die entsprechende Senatsverwaltung zu Verzögerungen gekommen ist. Aktuell konnte noch nicht ein einziges Display aufgestellt werden – obwohl unser Antrag bereits 2017 von der BVV beschlossen hat.

Das Umfeld in den Blick nehmen

Beim Thema Schulwegsicherheit darf man nicht nur den direkten Bereich um eine Schule herum betrachten.

Der direkte Bereich um eine Schule ist in Berlin meistens schon gut geregelt – nicht jedoch das gesamte Umfeld. Wir plädieren dafür, dass dies stärker geschehen muss. Vielfrequentierte Schulwege müssen zukünftig eine größere Beachtung finden, zum Beispiel in dem man auch hier verkehrsregelnde oder bauliche Maßnahmen zur Sicherheit vornimmt.

Gerade unübersichtliche Situationen, Überwege und Straßenkreuzungen müssen beseitigt, hohe Geschwindigkeiten entschärft, Baustellen übersichtlicher und besser gesichert und das Verkehrsaufkommen insgesamt verringert werden.

Maßnahmen zur Schulwegsicherung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die im Rahmen der Schulwegsicherung zur Anwendung kommen können.

Zu den Maßnahmen, die in Betracht kommen, zählen grundsätzlich erstmal vor allem Geschwindigkeitsreduzierungen im gesamten Schulumfeld. Eventuell schon vorhandene Regelungen müssen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und notfalls angepasst werden.

Bauliche Veränderungen, wie Aufpflasterungen, Schwellen oder Gehwegvorstreckungen können dabei helfen, ein Wechseln der Straßenseiten zu erleichtern und gleichzeitig die Geschwindigkeit zu verringern.

Eine wichtige Maßnahme ist die Erhöhung des Sichtkontakts durch das Freihalten von Fahrbahnrändern an Überwegen. Dadurch können wartende Kinder besser erkannt werden.

Überquerungshilfen wie Mittelinseln, Zebrastreifen oder Ampelanlagen können an (vielbefahrenen) Straßen das Tempo herausnehmen und das sichere Passieren unterstützen.

Mit sogenannten Kiss & Ride Zonen kann man in einiger Entfernung der Schule einen sicheren Bereich zum Ein- und Aussteigen schaffen. Die Kinder können so die letzten Meter allein zu Fuß gehen und der Bereich direkt vor der Schule wird stark entlastet.

Flyer zur Schulwegsicherheit

Die SPD Charlottenburg-Wilmersdorf hatte zum Schulstart 2018 einen Flyer zum Thema “Schulwegsicherheit” herausgebracht, an dem ich mitgearbeitet habe. Die Inhalte sind noch immer aktuell.

Der Flyer bietet Eltern und Schulen Hilfestellungen, um mit problematischen Stellen (insbesondere) auf Schulwegen umzugehen und diese an die richtigen Stellen zu melden. In den vergangenen Jahren konnten wir so einige Verbesserungen auf Schulwegen erreichen.