Symbolbild Schriftliche Anfrage

Schriftliche Anfrage von mir zu zum Thema Findet der „Tag des Baumes“ in Charlottenburg-Wilmersdorf statt?:


Findet der „Tag des Baumes“ in Charlottenburg-Wilmersdorf statt?

Bezugnehmend auf die Beantwortung meiner schriftlichen Anfrage 0404/5 (Tag des Baumes 2019 auch in Charlottenburg-Wilmersdorf?) frage ich das Bezirksamt:

  1. Wurde, wie in der Antwort auf die oben genannte Anfrage geschildert, im Herbst 2019 der „Baum des Jahres“ nachgepflanzt?
  2. Wenn ja: Warum erfolgte dazu keine Pressemitteilung (wie angekündigt) und auch keine Einladung?
  3. Wenn nein: Warum erfolgte keine Pflanzung?
  4. Sieht das Bezirksamt den „Tag des Baumes“ und die Pflanzung des „Baum des Jahres“ als einen wichtigen Teil an, um den Bürger*innen ökologische, forstliche oder naturschutzfachliche Zusammenhänge zu verdeutlichen?
  5. Plant das Bezirksamt in diesem Jahr am „Tag des Baumes“ einen Baum zu pflanzen und dazu entsprechend auch öffentlichkeitswirksam einzuladen?

Die Fälligkeit zur Beantwortung der schriftlichen Anfrage durch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf war der 27.03.2020.

Antwort des Bezirksamts:

Die Abteilung Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt hat für das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf meine Anfrage am 16.03.2020 wie folgt beantwortet:


Die Schriftliche Anfrage beantwortet das Bezirksamt wie folgt:

zu 1.)
Nein.

zu 2.)
– entfällt –

zu 3.)
Aufgrund von Lieferengpässen der Flatterulme (Ulmus laevis) musste die Pflanzung auf das Frühjahr 2020 verschoben werden.

zu 4.)
Das Bezirksamt will Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Naturgut schaffen. Dies geschieht u. a. durch weiterführende Hinweise auf Infota-feln am Baumstandort. Alle wesentlichen Informationen zur Botanik, Herkunft, wirt-schaftlichen Nutzung und Besonderheiten desjeweiligen Baumes sind enthalten.

zu 5.)
In der Galerie der Jahresbäume am Fennsee sind bereits einige der platzgreifenden Gewöhnlichen Robinien (Robinia pseudoacacia) als Bestandsbäume enthalten. Ein beeindruckendes Beispiel ihrer invasiven Ausbreitung sind die zum Teil flächig mit Robinien bestandenen Berliner Nachkriegsbrachen und auch Teile von Grünanlagen. Um auch zukünftig Jahresbäume aufnehmen zu können, wird an diesem Ort bewusst keine Robinie gepflanzt. Denn es gibt bislang keinen Hinweis, ob irgendeine heimische Baumart in der Lage ist, die invasive Dominanz der Robinie zu brechen.Allerdings wird eine ausgewählte Robinie in der Nähe mit einer Infotafel versehen, auf der auch die positiven Aspekte des Baumes nicht zu kurz kommen.
Mit Blick auf die fortschreitende Klimaerwärmung könnte die Robinie aufgrund ihrer erstaunlichen Hitze- und Trockenheitstoleranz nun nach über 200 Jahren erneut zum Hoffnungsträger wer-den. Ob zu diesem Anlass speziell in diesem Frühjahr eine öffentliche Veranstaltung sinnvoll ist, werden die Entwicklungen der nächsten Wochen zeigen.
Das Hauptaugenmerk des Bezirksamts gilt jedenfalls der flächendeckenden Stärkung der Straßenbaumpflege. Auch dies trägt mit Sicherheit zu einem bewussteren und umsichtigen Umgang mit un-seren Straßenbäumen bei. Um das Vertrauensverhältnis zwischen Bürger*innen und dem Bezirksamt, die sich zwar aus unterschiedlichen Perspektiven am Ende doch an den selben Defiziten stören, zu verbessern, braucht es mehr als symbolische Veranstaltungen.

Oliver Schruoffeneger
Bezirksstadtrat

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